Routenbau ermöglicht es mir meine Kletter-Bewegungen und -Abläufe an die Wand zu bringen und sie mit anderen Menschen zu teilen. Für mich ist der Serviceaspekt dabei selbstverständlich. Meine Tätigkeit als Yogalehrerin zeigt mir unmittelbar, wie unterschiedlich Körper sind und wie notwendig es ist Übungen auf ihre Möglichkeiten anzupassen. Ich liebe es inzwischen sehr, Menschen in der Halle beim Klettern und Bouldern zu beobachten und ihre Ansätze beim nächsten Routenbautag zu berücksichtigen.
Mein Routenbau-Start
Anfang 2021 stieß ich auf Routesetting Symposium. Die perfekte Kombination für mich, denn es verbindet den Klettersport und feministische Themen. Here I am – bisherige Erfahrung im Routenbau: keine. Daher die zweifelnden Fragen, darf ich überhaupt mitmachen? Bin ich gut und stark genug? Alles was sich jemand vor einer neuen Aufgabe stellt.
Nach einem herzlichen Willkommen beim Routesetting Symposium und einem Routenbau Kurs in Leipzig im Sommer habe ich einen ersten Einblick hinter die Kulissen des Routenbaus werfen können: die fleißigen Personen der Boulder- und Kletterrouten, ihre Welt und ihre Herausforderungen (und davon gibt es eine Menge).
In meinem Umfeld kamen so viele Fragen zum Routenbau auf und viele haben daraufhin Routenbauer:innen mehr wahrgenommen. „Ist ja voll laut“, „wird das bezahlt?“, „wer zeigt dir das?“, waren ein paar davon.
Vielleicht habe ich schon lange gespürt, dass Kletternde und Routenbauende eine Community sind. Eine, die vor allem mehr in die Aufmerksamkeit der Kletternden rücken sollte. Insbesondere auch von Frauen (Finta* Personen), die sich oft nur als Lehrende einbringen und den Routenbau als Option nicht in Betracht ziehen oder es sich nicht zutrauen.
Ich mag den Perspektivwechsel, den ich 2021 durch den Routenbau gewonnen habe. Gerade die Einladungen in die DAV Halle Bad Tölz zum Schrauben haben mir sehr viel Spaß gemacht. Für mich ist er eine Bereicherung meiner Klettererfahrung sowie viele neue, tolle Kontakte und deren Lebenswelt.
Ein Blick auf meine Arbeit